Optimierung der Kläranlage Ammersee

Die AWA-Ammersee Wasser- und Abwasserbetriebe gKU und der Zweckverband zur Abwasserbeseitigung Ammersee West betreiben gemeinsam die „Kläranlage Ammersee“ in Eching am Ammersee. Weitere Informationen über die Optimierung finden Sie zudem im Energieatlas Bayern.

Dieses Klärwerk wurde in den neunziger Jahren auf 90.000 EW erweitert und ertüchtigt. 2003 erstellte das Ingenieurbüro Dippold und Gerold in Germering eine Studie zur Optimierung der Prozessabläufe. Die vorgeschlagenen Verbesserungsmaßnahmen wurden von den politischen Aufsichtsgremien genehmigt und in mehreren Bauabschnitten in den Jahren 2004 bis 2008 umgesetzt.

Ergebnisse

Es wurden nahezu an allen Anlagenteilen der Kläranlage Optimierungsmaßnahmen mit sehr großem Erfolg durchgeführt.

Durch die Optimierung wurde die Betriebssicherheit für eine geregelte Abwasserreinigung deutlich verbessert. Höchste Priorität hatte neben der Verbesserung des Gewässerschutzes vor allem die Arbeitssicherheit des Kläranlagenpersonals.

Mit der Optimierung konnte der Ablaufparameter Gesamtstickstoff im Jahresmittel erheblich reduziert werden. Er verbesserte sich von 15 mg/l auf 9,5 mg/l.
Eine Reduzierung um 5,5 mg/l Gesamtstickstoff entspricht einer Fracht von 24.000kg Stickstoff die jedes Jahr weniger in die Amper geleitet wird. Der Wirkungsgrad der Kläranlage konnte damit beim Parameter Stickstoff von 73 % auf 85 % gesteigert werden. Diese Verbesserung der Ablaufparameter wird vom Freistaat Bayern mit einer Verrechnung der Abwasserabgabe der letzten 3 Jahre in Höhe von rund 491.000 € belohnt. Außerdem verringert sich die jährliche Abwasserabgabe um rund 12.000 €.

Durch die Optimierung konnte die Gasproduktion von .ca. 1.600 m³/d auf 2.000 m³/d gesteigert werden. Der Energieinhalt dieses zusätzlichen Klärgases beträgt 2.600 kWh/d. Durch die Steigerung der Gaserzeugung und die Erneuerung der Blockheizkraftwerke konnte die Eigenstromerzeugung von 740.000 kWh/a vor dem Umbau auf 1.400.000 kWh/a nahezu verdoppelt werden. Dadurch können jährlich rund 73.000 € an Stromkosten eingespart werden und CO2 Emissionen von 450 to/a vermieden werden. Durch die CO2 neutrale Strom- und Wärmeerzeugung aus Klärgas werden insgesamt jährlich 1.700 to CO2 Ausstoß eingespart.

Die Auswirkungen der Optimierung der Schlammstapelbehälter kann noch nicht exakt beziffert werden, da die Maßnahmen erst Mitte 2008 fertiggestellt wurden. Es zeichnet sich aber eine deutliche Reduzierung der zu entsorgenden Schlammmengen ab. Bei einer vorsichtigen Schätzung von 10 % weniger Schlamm reduzieren sich die Entsorgungskosten um rund 60.000 €.

Für die Optimierungsmaßnahmen der Kläranlage Ammersee wurden rund 3,7 Mio. Euro investiert, von denen 52 % der Kosten die AWA-Ammersee Wasser- und Abwasserbetriebe gKU und 48 % der Abwasserzweckverband Ammersee West zu tragen hatten.